„Die Essenz einer effektiven Aufbewahrung ist folgende: Bestimmen Sie einen Platz für alles, was Sie besitzen.“
– Marie Kondo
Die längste Zeit meines Lebens hab ich eher etwas chaotisch, unaufgeräumt und durcheinander gelebt. Sehr liebevoll hab ich es einfach immer „kreatives Chaos“ bezeichnet und war völlig fein damit. Es hat mich nicht gestört. Als ich meinen Mann getroffen hab, hat sich das ganze dann etwas schwierig gestaltet. Er: totaler Aufräumfreak, der es hasst, wenn irgendwo etwas rumliegt, weil man mit allem, was rumliegt, noch etwas machen muss. Ich: Am liebsten alles stehen und liegen lassen, wo ich gerade bin, weil ich einen neuen tollen Einfall hab, aber trotzdem immer wissend, wo sich all meine Dinge befinden!
Die größte Diskussion bei uns war auch wirklich immer und immer wieder das Thema Aufräumen. Irgendwann bin ich dann auf Marie Kondo und ihre „Weisheiten“ gestoßen. Viele Dinge von ihr haben mich beschäftigt -manches finde ich nach wie vor übertrieben. Aber im Großen und Ganzen weiß ich jetzt, wieviel leichter sich alles anfühlt, wenn man Platz macht. Sachen wegwirft/ weggibt/ spendet/ etc. . Es ist eine wahre Befreiung. Im Privaten bin ich sehr gut darin geworden, Plätze für meine Dinge zu finden, mir darüber klar zu werden, ob ich sie überhaupt noch brauche und natürlich alles immer direkt wieder an seinen Bestimmungsort zu räumen. Man kann es wirklich lernen und es macht sogar richtig Spaß.
In der kreativen Welt fällt es einigen doch eher schwer, strukturiert zu bleiben und diese Punkte zu befolgen (Ohja, mir auch in meinem Nähzimmer!). Seit ich es aber bei mir selbst durchgesetzt hab, geht die Arbeit eindeutig reibungsloser von der Hand. Ich bin fokussiert auf die eine Sache und werde nicht von tausend anderen Dingen abgelenkt. Mein persönliches Fazit ist definitiv, dass diese Methode ein absoluter life changer ist. Außerdem bestätigen verschiedenste Studien, dass es sich positiv auf dein Arbeitsverhalten auswirkt, wenn du einen ordentlichen Arbeitsplatz hast.
Wie kann man das jetzt auf das Nähzimmer/ den Nähbereich/ den Arbeitsplatz während du nähst, anwenden?
Wenn du endlich einen ordentlichen Arbeitsplatz haben möchtest, solltest du immer an folgende 5 Regeln denken:
- Lege von Anfang an feste Plätze für alle Nähutensilien fest, die du immer wieder benötigst. Die Stoffschere sollte z. B. immer gut griffbereit sein.
2. Bevor du einen neuen Schritt anfängst, die Dinge, die du nicht mehr dafür brauchst direkt wieder aufräumen.
3. Sinnvolle Aufbewahrung für Schnittmuster nutzen, je nach Platzangebot. (Blogbeitrag hierfür folgt bald)
4. Für die aktuellen Nähprojekte eine Kiste verwenden, wo du alle Dinge, die du dafür brauchst, aufbewahrst. So kommt nichts davon abhanden und du hast alles an einem Ort und kannst direkt damit jederzeit loslegen.
5. Nutze sinnvolle Beschriftungen. Alles, was du in Schubladen, Kisten oder irgendwo aufbewahrst, solltest du gut beschriften. Somit musst du nicht immer alles öffnen und reinschauen, sondern du weißt sofort, wo sich die Sachen befinden.
Allen Nähwütigen kann ich wirklich nur mit auf den Weg geben: Haltet euren Arbeitsplatz strukturiert und gewissenhaft sauber und ordentlich, ihr werdet dadurch selbst zielstrebiger und klarer in eurer Arbeit. Auf einmal läuft es wie von selbst, weil ihr nicht das Gefühl habt, viele Dinge auf einmal tun zu müssen, oder aufzuräumen, sondern euch ganz und gar auf diese eine Sache konzentrieren könnt.